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“ Wenn der Wind des Wandels weht, bauen die einen Schutzmauern, die anderen bauen Windmühlen”
Diese Chinesische Weisheit hat tatsächlich etwas Wahres. Widerstand kann zwar sehr lästig und mühsam sein, hat allerdings aber auch eine sinnvolle Funktion. Die Kunst dabei ist es, wie man den Widerstand nutzt, um die besten Ergebnisse zu erzielen.
“Keine Veränderung ohne Widerstand – ohne Widerstand keine Veränderung”
Veränderung löst Stress aus und dies wiederum löst instinktiv unsere “fight – flight – freeze – Reaktion” aus. Veränderung kann eine Bedrohung sein und wir wollen selbstverständlich leben. Wer möchte schon gerne leiden, nur weil sich gerade etwas verändert!
Die folgenden drei Dinge schauen wir uns heute etwas tiefer an:
- Was ist Widerstand und welche Funktion hat er?
- Was sind die potenziellen Ursachen für diesen Widerstand?
- Wie begegne ich diesem Widerstand korrekt?
Was ist Widerstand und welche Funktion hat er?
Widerstand ist eine ganz normale, psychologische Reaktion des Menschen, auf grosse Veränderungen. Wenn wir Widerstand spüren, machen wir unbewusst eine innere Prüfung dieser Bedrohung, durch welche sich die Situation verändert. Es geht dann nur noch ums Überleben.
Wären wir Menschen darauf gepolt, jede Veränderung als Chance zu sehen, wären wir vermutlich schon lange ausgestorben. Oftmals ist Widerstand ein Zeichen für Unsicherheit und Angst vor der Veränderung oder lässt sich auf Befürchtungen vor negativen Konsequenzen zurückführen.
Widerstand kann, unter anderem auch ein Team oder eine Organisation vor Überforderung oder unsinnigen oder schädlichen Veränderungen schützen. Nicht jede Veränderung ist auch eine Verbesserung. Was macht man dagegen? Man kann den Widerstand als Informationsquelle nutzen. Er gibt Auskunft darüber, was die wahren Bedürfnisse der Beteiligten sind.
Oftmals wird der Fehler gemacht, berechtigten Einwand als Widerstand zu missdeuten. Dies kann ganz einfach getestet werden.
Sind Argumente Widerstände? – Welche Argumente werden nicht als Widerstand angesehen?
Berechtigte Einwände, reagieren auf Argumente. Das heisst, die geführten Diskussionen die entstehen, verändern sich weiter. Diese Argumente haben Bestand. Man spricht von Einwänden, welche angenommen werden und somit ist das Wort Widerstand inkorrekt.
Anders ist es bei den “Vorgeschobenen Argumenten”. Ihr Ziel ist, Dinge zu blockieren, zu verhindern und zu entmutigen. Themen die seit längerem ausdiskutiert sind, werden plötzlich wieder aufgegriffen. Gleiches Thema, nur etwas anders formuliert.
“Vorsicht ist geboten, bei vorgeschobenen Argumenten”
Was sind die potenziellen Ursachen für diesen Widerstand?
Gegenwehr kann sowohl auf persönlicher, wie auch auf sachlicher Ebene entstehen. Wie unterscheiden wir diese beiden wichtigen Ebenen voneinander?
Sachliche Ebene
Auf der sachlichen Ebene kann es sein, dass das Gegenüber Kosten und Nutzen nicht verstanden hat – also den genauen Grund. Wir Menschen tendieren generell dazu, dass wir uns Sachen anschließen, bei denen wir den Sinn dahinter verstehen. Wenn dieser fehlt, dann wird’s schwierig!
Was oft auf der sachlichen Ebene passiert, ist die fehlende Transparenz über den Gesamtprozess der Veränderung. Wie ihr ja bereits aus der vorherigen Episode wisst, ist mir dies ebenfalls passiert.
Wenn die Beteiligten nicht wissen, wann was genau vor sich geht, wird es eher schwierig die Leute mitzureißen. Transparenz ist essenziell, um Leute vom Widerstand zu lösen.
Eine andere Ursache von Widerstand auf der sachlichen Ebene ist oft, die fehlende Identifikation mit dem Prozess oder den Massnahmen. Diese Leute verstehen ganz einfach nicht, was ihre Rolle in dieser Veränderung ist. Sie können sich ganz einfach nicht mit dem Prozess oder dem Vorhaben identifizieren.
Persönlichen Ebene
Bei der persönlichen Ebene geht es bereits etwas tiefer ins Innere. Oftmals sind es Dinge, die man nicht als erstes erkennt. Dazu braucht es absolutes Feingefühl. Es kann sich um Ängste verschiedenster Art handeln. Es kann sich um Machtverlust handeln, Verlust des Einflusses, und sich total
ausgeschlossen zu fühlen. Ebenfalls geschieht es oft, dass es Menschen gibt, welche sich dem Neuen nicht gewachsen fühlen oder solche, die nur auf sich selbst bedacht sind und ihnen egal sind, welche negativen Veränderungen es dem ganzen Team bringt. Das Wohl des Gesamtsystems fehlt und ist ihnen nicht bewusst oder oftmals einfach egal.
Wie kannst du dem Widerstand begegnen?
Etwas vom Wichtigsten ist, den Widerstand zu thematisieren. Die betroffenen Widerständler direkt darauf ansprechen. Widerstand hat immer eine persönliche und verschlüsselte Botschaft.
- Gehe den persönlichen Motiven auf den Grund anstatt gegen diese anzugehen.
- Versuche diese Motive zu erkunden und zu verstehen
- Bedenken und Ängste müssen unbedingt wahrgenommen und ernst genommen werden – und müssen in einem Gespräch lösungsorientiert besprochen werden.
Es kann sein, dass diese Ängste Sinn machen. Nimm sie also ernst, höre zu, frage nach und versuche rauszufinden, was du nun daraus ableiten kannst. Einfach nur versuchen die Ängste und Bedenken zu verstehen, ohne gleich darauf einzugehen oder versuchen zu lösen. Vielleicht können daraus gemeinsame Vorteile erarbeitet und Lösungen gefunden werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt dabei ist, Dringlichkeit aufzeigen.
John Kotter hat zu diesem Thema ein Modell entwickelt, welches auch ich anwende.
“Dringlichkeit aufzeigen”
Warum tun wir was wir tun – Welches Problem wird damit gelöst?
In der Regel gibt es einen seriösen Grund, weshalb man sich für eine Veränderung entscheidet. Diesen Grund am besten offen aufzeigen, und offenbaren, wie dringend es eine Veränderung braucht.
Der Schlüssel zu Allem – aktive Kommunikation und absolute Transparenz
Der Schlüssel den Widerstand auflösen zu können.
Welche Ziele gibt es zu verfolgen, welche Schritte sind geplant? Die Teammitglieder immer auf dem Laufenden halten. Die Vision kommunizieren. Nicht nur zu Beginn der Veränderung. Klar aufzeigen was bereits gemacht wurde. Ganz wichtig ist dabei auch, Feedback einzuholen. Interaktiven Dialog mit den Betroffenen suchen.
Mach die Betroffenen zu Beteiligten. Schon öfters habe ich erlebt, wie toll es ist, wenn man genau diese Menschen aktiv mitmachen lässt. Vielfach werden Entscheidungen nur von ein paar Köpfen im oberen Kader getroffen. Die Veränderung betrifft allerdings eine ganze Gruppe von Leuten, ganze Etagen, welche diese Veränderungen dann mitmachen.
Mein Tipp:
“ Holt sie mit ins Boot “
Es sind alles wundervolle Menschen, mit genialen Ideen – nehmt sie mit!
Ihr werdet erstaunt sein, wie schnell sich der Widerstand positiv verändert, wenn sie bei der Veränderung aktiv mitgestalten dürfen.
Feedback schaffen und iterativ arbeiten. Den Leuten die Möglichkeit geben, Feedback zu geben. Sie nicht vor vollendete Tatsachen zu stellen.
Mit iterativ ist gemeint, bei weiteren Veränderungen, die Segel wieder neu
setzen. Den Kurs nicht verlieren. Sich die Frage stellen, was hat funktioniert und was eben nicht. Dazu gehören auch folgende Dinge:
- Raum für neue, positive Erfahrung schaffen.
- Neue Verhaltensweisen ausprobieren
- Neue Blickwinkel erschaffen
- Emphatisch sein
- Positiv auf die Leute zugehen
- Lob aussprechen und motivieren
Ich würde behaupten, wenn du diese wichtigen Punkte in deinem Alltag verankerst und sie auch selber lebst, dann kann da nicht mehr viel schief gehen.
Fazit:
Widerstand hilft uns oftmals an Dinge zu denken, die sonst wahrscheinlich untergegangen wären in der ganzen Veränderung.
Wir sollten versuchen Widerstand als Chance zu sehen und diese Potenzial zu nutzen um erfolgreich zu sein.
Wer kennt sich aus? Wer weiss, was alles möglich wäre? Wenn nicht die Experten auf diesen Gebieten! Das heisst, mit Ihnen zusammen Potenzial entfalten ist extrem wichtig und bringt Erfolg.
Und zum Schluss noch ein ganz wichtiger Punkt. Suche den Dialog mit den Widerständlern. Redet offen darüber. Versucht gemeinsam eine gute Lösung dafür zu finden. Auch ihre Ängste sind gerechtfertigt.
“Ein Geheimrezept gegen Widerstand gibt es nicht – man muss schon selbst etwas in die Hand nehmen und Veränderung zulassen”
Ich bin überzeugt, mit viel Transparenz, aktiver Kommunikation und einer Prise Empathie, wird aus Widerstand schon ganz bald Potenzial zur Veränderung.
Ich wünsche euch ganz viel positive Energie und motivierte Teammitglieder – auf zu neuen Ufern!
Eure Nadja