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Mit der Verantwortung ist das so eine Sache…
In unserer Mini-Serie widmen wir uns heute der vierten Störung in Teams – der Verantwortung übernehmen. Genau, richtig bemerkt, da habe ich doch eine ausgelassen, nämlich “Das Engagement und die Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen”. Hör dir dazu doch gerne meine Episode «Wie du dein Team darin unterstützt Entscheidungen zu treffen» an.
Mit der Verantwortung ist das so eine Sache. Je mehr Entscheidungsfreiheit wir haben, desto mehr Verantwortung müssen wir für unsere Entscheidungen übernehmen. Uns dreht sich dann bei der Frage nach dem: «Wer ist dafür verantwortlich?» der Magen um. Es bedeutet konkret, selbst oder als Team einen Fehler gemacht zu haben.
Etwas, das wir ebenfalls häufig antreffen, ist “Finger Pointing” und Schuldzuweisung.
Es ist einfacher jemandem die Schuld für etwas zu geben, wenn ein Fehler passiert ist, als sich selbst an die Nase zu nehmen. Oder man schweigt lieber als andere, um ihre Handlungen und Verhaltensweisen in die Verantwortung zu ziehen – oft auch dem Frieden zuliebe. Doch ist dies die zielführende Art und Weise, um die täglichen Herausforderungen zu meistern? Wahrscheinlich nicht.
Wie du dein Team dazu motivieren kannst, es dir gleich zu tun
Welche Verhaltensweisen sind förderlich, um Herausforderungen zu meistern und anstehende Herausforderungen zu managen? Wie sich Menschen verhalten, wenn sie vor einem Problem stehen.
Menschen reagieren unterschiedlich, wenn sie vor einem Problem oder einer Herausforderung stehen. Die Reaktion entstammt meistens dem Bedürfnis, alles unter Kontrolle zu haben und sich in Sicherheit zu fühlen. Die Ursachen dafür sind meistens Angst oder ähnliche Gefühle. Es kommt ein typisches Verhaltensmuster zum Vorschein, welches unser Gehirn blitzschnell reagieren lässt – es fragt sich: «Wer hat mir das angetan?» und liefert uns sofort einen Schuldigen und wir suchen nach Ausreden. Einmal ist es das Wetter, ein anderes Mal der Verkehr oder zu wenig Zeit. Oder noch schlimmer, sogar der Kollege, der gar nicht anwesend war zu diesem Zeitpunkt. Die Umstände sind also schuld und wir sind Opfer dieser Umstände und können unser Problem nicht lösen, da wir diese nicht ändern können.
Sobald wir bemerken, dass wir doch etwas hätten dagegen tun können, beginnen wir uns zu schämen. Diese Scham fühlt sich dann auch gleich wie Schuld an. Wir glauben in dem Moment, dass wir uns das selbst eingebrockt haben, weil wir unfähig und zu doof dafür sind. Das ist aber schon mal gar nicht so schlecht! Durch diese Erkenntnis haben wir es nun selbst in der Hand, herauszufinden, was weiter passiert. Wir sind also Opfer und Täter gleichzeitig. Wir machen uns also selbst für das Geschehene Druck, was uns davon abhält, das Problem zu lösen.
Irgendwann sind wir dann allerdings fertig mit Schämen und überlegen uns, was wir tun können. Wir überlegen uns, was andere Menschen in dieser Situation tun würden, und machen es, auch wenn wir gar keine Lust dazu haben. Oft kommt uns dann noch die Aufschieberitis in den Weg, bevor wir überhaupt damit loslegen.
Die drei Schlüssel zur Verantwortung
Oft stecken wir genau in den genannten mentalen Zuständen fest. Es gibt allerdings drei Schlüssel, welche dich dabei unterstützen Verantwortung zu übernehmen.
🗝️ Eine klare Absicht setzen
- Wenn wir wissen, was wir anstelle des Problems wollen, können wir unsere Gedanken in eine positive Richtung lenken und handeln.
🗝️ Die Aufmerksamkeit auf unsere Absicht lenken
- Es gefällt uns, wenn wir Gedanken haben, die uns in die Opferhaltung fallen lassen.
🗝️ Sich der Situation stellen
- Das kann heißen, sich eine unangenehme Wahrheit einzugestehen.
- Etwas, was uns peinlich ist, anzusprechen.
- Das Problem hinter dem Problem zu entdecken, weil wir eine andere Perspektive einnehmen.
- Oft bemerken wir in diesen Momenten Glaubenssätze, welche uns einschränken.
Wie du Verantwortung übernimmst
Du fragst dich nun vielleicht – «Ja, schön Nadja und wie mache ich das denn nun konkret?» Eine gute Frage – und so gelingt es dir:
Erforsche deine Annahme
- Finde das tatsächliche Problem, verstehe es und finde einen Weg damit umzugehen.
- Untersuche deine Annahmen, Bewertungen, Glaubenssätze und Erwartungen, um herauszufinden, wo das Problem wirklich liegt.
- Frage dich – was ist geschehen und was war dein Beitrag dazu.
Gewinne Klarheit
- Ist das wirkliche Problem erkannt, gewinnen wir Klarheit.
- Wir befinden uns in einem neutralen Zustand, in dem es uns gelingt, das Problem an der Wurzel zu packen und zu lösen.
Vertraue darauf, das richtige zu tun
- Und selbst wenn nicht, ist das auch in Ordnung – dann suchst du einfach nach einer anderen Lösung.
5 Tipps, wie es dir ganz leicht gelingt, Verantwortung zu übernehmen
1. Fehler passieren – wichtig ist, dass du etwas daraus lernst
Verantwortung übernehmen heißt auch Fehler einzugestehen, wie es dir gelingt, selbst Verantwortung zu übernehmen und wie du dein Team dazu motiviert. Niemand ist perfekt und auch du musst es nicht sein. Finde heraus, woran es gefehlt hat, was du daraus gelernt hast und versuche etwas Neues.
2. Male dir dein Worst-Case-Szenario aus
Frage dich, was im schlimmsten Fall passieren kann, wenn du Verantwortung für etwas übernimmst? Meistens sind die Konsequenzen gar nicht so schlimm, wie wir zuerst annehmen.
3. Triff Entscheidungen und stehe dazu
Dabei geht es nicht darum, dich zu rechtfertigen. Erkläre, aus welchen Gründen (sachlich und/oder menschlich) du eine Entscheidung getroffen hast. Sei jedoch offen für andere Perspektiven und Meinungen – dabei geht es allerdings nicht darum, es jedem recht zu machen. Mache es so, wie du es für richtig hältst.
4. Verlasse deine Komfort-Zone
Herausforderungen löst du nicht, wenn du in deiner Komfort-Zone bleibst. Vielleicht musst du tatsächlich etwas tun, was du noch nie zuvor getan hast – Sei mutig und verlasse deine Komfort-Zone. Wer weiss, allenfalls entwickelst du dich dadurch weiter und wächst in deiner Rolle.
5. Sei geduldig mit dir
Verantwortung zu übernehmen ist ein Lernprozess – Eingesessene Verhaltensmuster lassen sich nicht von heute auf morgen ändern. Rückschritte sind ganz normal, wichtig ist, dass du dran bleibst und immer wieder Herausforderungen annimmst und diese meisterst.
Fazit
- Verantwortung zu übernehmen beginnt bei uns selbst.
- Nur wenn ich selbst Verantwortung übernehme und es vorlebe, verändert sich etwas im Team.
- Du kannst dein Team motivieren, Verantwortung zu übernehmen, indem du die Fragen stellst, welche du dir selbst im Prozess stellst.
- So lernen auch die Menschen in deinem Team nach und nach, sich andere Fragen zu stellen. Dadurch lernst du, die Probleme zu erforschen, Klarheit zu gewinnen und dir selbst zu Vertrauen, die richtigen Entscheidungen zu treffen und die Verantwortung dafür zu übernehmen.
Wie gehst du in deinem Team mit dem Thema Verantwortung um? Lasse es mich wissen – ich bin gespannt auf neue Perspektiven.